Allgemeines
Die Stiftung schloss mit zwei Programmeignern und einem Intermediär Kaufverträge zur Lieferung von Zertifikaten aus laufenden, von der UNO bereits registrierten Klimaschutzprogrammen. Zu berücksichtigen waren jeweils die einschränkenden Anforderungen an die Zulässigkeit von Zertifikaten, die der Bundesrat in der CO₂-Verordnung formuliert hatte.
Resultat
Die Stiftung erhielt aus zwei Klimaschutzprogrammen in Indien bzw. in Malawi, Kenia und Uganda insgesamt 5 Mio. CERs geliefert. Des Weiteren erhielt sie über den Intermediär 2,7 Mio. CERs aus kleinen und mittleren Deponiegasprojekten in Südamerika geliefert.
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Mikrofinanzierung für saubere Energielösungen, Indien
Über das Programm
Vergabe von Mikrokrediten an Haushalte in Indien für effiziente Kochherde, Solarsysteme / -lampen und Trinkwasseraufbereitungsgeräte. Das Programm wurde von der UNO im Dezember 2012 unter der Nr. 9181 registriert. Die Stiftung erwarb 3 Mio. CERs aus den Jahren 2013 bis 2020.
Programmeigner
Die US-amerikanische MicroEnergy Credits (MEC) wurde 2007 gegründet, um Mikrofinanzunternehmen zu ermöglichen, treibhausgasreduzierende Produkte zu vertreiben. Das Unternehmen ist in der Mongolei, in Ostafrika und in Indien tätig.
Programmbeschreibung
Die Einnahmen aus dem Verkauf der CERs wurden vorwiegend zum Aufbau eines Vertriebsnetzes für effiziente Kochherde, Solarsysteme / -lampen und Trinkwasseraufbereitungsgeräte durch Mikrofinanzinstitute genutzt. Dies beinhaltete eine Informations- und Marketingkampagne, um die Nachfrage nach solchen Produkten zu fördern, den Aufbau eines Distributions- und Servicenetzes, Massnahmen zum Kompetenzaufbau von Mikrofinanzinstituten sowie den Vertrieb einer Cloud-basierten Softwarelösung zur Abwicklung der Kreditvergabe. Damit wurde sichergestellt, dass mehr Haushalte Zugang zu den treibhausgasreduzierenden Produkten erhalten, und gleichzeitig verhindert, dass hoch subventionierte Produkte grossflächig verteilt werden, welche nicht den lokalen Bedürfnissen entsprechen.
Die Haushalte konnten sich für einen Kredit bewerben, den sie dann innert einiger Monate zu jährlichen Zinsen von 20% - 30% zurückzahlen mussten. Die monatlichen finanziellen Einsparungen dank den Produkten waren jedoch derart hoch, dass die Haushalte selbst während der Amortisationsphase noch Geld sparten. Nach erfolgter Rückzahlung des Kredits stiegen die monatlichen Ersparnisse pro Haushalt auf bis zu USD 20 pro Monat.
MEC arbeitete mit zehn Mikrofinanzinstituten in Indien zusammen. Mit ihren Partnern hat MEC in Indien bis Ende 2021 rund 3‘000‘000 Haushalte erreicht.
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Trinkwasseraufbereitung, Malawi, Kenia und Uganda
Über das Programm
Desinfizierung von Trinkwasser durch Chlorierung in Malawi, Kenia und Uganda. Das Programm wurde von der UNO im Dezember 2012 unter der Nr. 5962 registriert. Die Stiftung erwarb 2 Mio. CERs aus den Jahren 2015 bis 2020.
Programmeigner
Pure Water Ltd.; eine 100%-ige Tochtergesellschaft der South Pole Group, die weltweit einerder führenden Entwickler von Klimaschutzprojekten ist, betrieb das Programm in Zusammenarbeit mit Evidence Action.
Programmbeschreibung
Für viele Haushalte in Entwicklungsländern ist das Abkochen von Wasser die einzige verfügbare Art, ihr Trinkwasser zu behandeln. Die Nutzung des dafür benötigten Brennholzes trägt zur Entwaldung bei, welche wiederum – neben anderen negativen ökologischen Effekten wie einem Verlust von Biodiversität – eine der Hauptquellen von Treibhausgasemissionen in Entwicklungsländern darstellt. Pure Water versah in Malawi, Kenia und Uganda Brunnen und Quellen mit Chlor-Dispensern, welche es 4 Millionen Personen ermöglichten, einfach und sicher ihr Trinkwasser zu desinfizieren. Chlorieren ist eine der kostengünstigsten und effizientesten Arten, Trinkwasser aufzubereiten. Studien haben gezeigt, dass dadurch die Durchfallrate – eine der häufigsten Todesursachen für Kinder unter 5 Jahren in Entwicklungsländern – um über 40% gesenkt werden kann. Gleichzeitig reduziert jeder installierte Chlor-Dispenser zwischen 20 und 40 Tonnen CO₂e pro Jahr.
Die Chlor-Dispenser wurden nur installiert, wenn die lokale Bevölkerung dies auch befürwortete. Techniker stellten sicher, dass die Dispenser einwandfrei funktionierten und regelmässig mit Chlor befüllt wurden. Dank rigoroser und kontinuierlicher Evaluation wurde laufend überprüft, welcher Anteil der Haushalte die Chlor-Dispenser auch wirklich einsetzt (Erfahrungswert: 45%) und welcher Anteil des behandelten Wassers sicher ist (Erfahrungswert: 90%).
Die geplanten 27‘000 Chlor-Dispenser wurden installiert.
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Kleinere und mittlere Deponiegasprojekte, Lateinamerika
Über das Programm
Weiterbetrieb 20 gestrandeter kleiner und mittlerer Deponiegasprojekte in Lateinamerika. Die Stiftung erwarb rund 2 Mio. CERs aus den Jahren 2016 bis 2020.
Programmeigner
First Climate (Switzerland) AG ist ein weltweit tätiger Dienstleister und Investor im Bereich Klimaschutz mit Sitz in Zürich.
Programmbeschreibung
Aufgrund der tiefen Marktpreise konnten die Fackeln und Fassungssysteme bei registrierten CDM-Projekten zur Fassung und Zerstörung von Deponiegas nicht mehr kostendeckend betrieben, unterhalten und ausgebaut werden. Kleine und mittlere Deponien waren besonders betroffen, weil sie keinen Zugang zu geeigneter Finanzierung hatten.
Um den Weiterbetrieb solcher gestrandeten Projekte zu ermöglichen, schloss die Stiftung mit First Climate (Switzerland) AG einen Kaufvertrag ab. First Climate wiederum ging dazu gesonderte Kaufverträge mit Deponiegas-Projekten in Lateinamerika ein, die von denen jedes höchstens 200‘000 CERs pro Jahr erzeugte. Mit einer innovativen Preisstruktur, die sich an den Grenzkosten zur Methanzerstörung orientierte, wurden Risiken für die Projekteigner reduziert und Anreize für möglichst weitreichende Emissionsreduktionen gesetzt, beispielsweise über eine optimierte Wartung der Fackel oder durch die Errichtung zusätzlicher Gasbrunnen.
Verträge bestanden mit 9 Deponien in Brasilien, 5 Deponien in Kolumbien, 5 Deponien in Mexiko und einer Deponie in Chile. Aus den von der UNO unter den Nr. 911, 1165, 1179, 1247, 1371, 1491, 1506, 3378 und 7799 registrierten Projekten wurden 2'000’308 CERs geliefert.